Erfahrungsberichte

Mein Weg zur Diagnose

Selin, Anfang 20, erzählt von ihren Erfahrungen mit der Erkrankung

Der Weg zur Diagnose war bei mir sehr lang, da mein Gynäkologe mich nicht wirklich über das Thema aufgeklärt hat. Als ich ihm von meinen sehr starken Unterleibschmerzen erzählt habe, hat er mir einfach jedes Mal eine stärkere Pille verschrieben, aber er hat nie nach der Ursache gesucht.Als ich nach München gezogen bin und dort eine neue Gynäkologin aufgesucht habe, hat sie mich schockiert gefragt, warum ich in so jungen Jahren eine so starke Pille nehme. Sie hat mir das erste Mal von Endometriose erzählt und fragte, ob ich schon mal darauf getestet wurde.

Ich wurde dann direkt zum Endometriose Zentrum in München überwiesen und von Experten untersucht, die mich per Ultraschall untersucht haben. Im Endometriose Zentrum wurde festgestellt, dass eigentlich alle Symptome auf Endometriose hinweisen, auch wenn man auf dem Ultraschall keine Herde erkennen konnte. Ich habe mich für eine Bauchspiegelung entschieden

Einen Monat später wurde die OP durchgeführt, bei der einzelne Endometriose-Herde entfernt und Adenomyose festgestellt wurde. Im Nachgespräch mit meiner Gynäkologin hat sie mir weiterhin die Pille verschrieben, die ich ab jetzt durchgängig nehmen müsse, da laut ihr sich die Herde in der „Pillenpause“ weiterbilden können.

Das waren keine guten Nachrichten für mich, denn ich wollte die Pille am liebsten absetzen, weil sie mich total despressiv gemacht hatte. Zusammen haben wir über mögliche Alternativen gesprochen und uns für die Hormonspirale entschieden. Diese wirkt nämlich hauptsächlich in der angewandten Region und nicht im ganzen Körper wie die Pille, was meine Stimmung weniger beeinflussen würde und trotzdem die nötigen Hormonen ausstrahlt.Seitdem geht es mir super.

Ich habe mit der Hormonspirale zwar mehr Schmerzen vor und während meiner Periode, aber dafür geht es mir mental besser und ich habe viel über meinen Körper gelernt.

Zum Beispiel weiß ich jetzt, was meine Schmerzen vor und während meiner Periode verstärkt und was sie mindert. Man sollte zum Beispiel auf Alkohol, Nikotin, Zucker, Koffein, viel Weizen aber auch zu langes stehen und wenig essen verzichten. Wenn ich auf einen ausgewogenen Lebensstil achte und auf die genannten Dinge verzichte, sind meine Schmerzen tatsächlich nicht mehr so schlimm.